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Vorderradbremse mit innenliegendem Hebel (ohne Bremslichtschalter)

Hinterradbremse mit außenliegendem Hebel (mit Bremslichtschalter)

innenliegender Hebel mit Bremsbowdenzug

Vorderradbremse: Bremsnocken & Sicherungsclip mit montierten EBC-Bremsbacken

Hinterradbremse: Bremsnocken mit Kontaktfähnchen für das Bremslicht (Hinweis: Das hier gezeigte Kontaktfähnchen wurde vom Vorbesitzer der Schwalbe erneuert. Es gibt den Bremsnocken auch als Neuware, allerdings als Nachbau)
» Bremse erneuern / Austausch der Bremsbacken




Bremse

Die Bremsanlage der Schwalbe sollte regelmäßig überprüft und gewartet werden. Oftmals beklagen viele Simsonfahrer in diversen Simson-Foren die eher schwache Bremsleistung ihres Gefährts. Dies liegt allerdings oftmals an einer mangelhaften Wartung des kompletten Systems. Bei gut gewarteten Trommelbremsen kann man sogar fast annähernd so gute Bremsergebnisse erzielen, wie bei einer Scheibenbremse!

Dabei ist jedoch zu beachten, dass alle Arbeiten an der Bremsanlage immer mit größter Sorgfalt auszuführen sind und im Anschluss der Arbeiten mehrere Testbremsungen bei geringer Geschwindigkeit durchgeführt werden sollten! Alle Arbeiten an der Bremsanlage sollten nur von erfahrenen Schraubern ausgeführt werden!
Achtung! Originale DDR-Bremsbeläge können asbesthaltig sein! Der Bremsstaub in den Bremstrommeln sollte auf keinen Fall eingeatmet werden! Das Tragen einer Atemschutzmaske wird empfohlen!


Alles Schwalbe-Modelle sind mit sogenannten Innenbackenbremsen ausgerüstet, die einen Durchmesser von 125 mm haben. Im wesentlichen unterscheiden sich Vorder- und Hinterradbremse nur dadurch, dass bei der Vorderradbremse serienmäßig ein innenliegender Bremshebel verbaut ist, woduch der Bremsnocken durch einen Sicherungsclip auf der Bremsankerplatte gesichert ist und außerdem kein Bremslichtkontakt vorhanden ist. Bei der Hinterradbremse gibt es serienmäßig einen außenliegenden Bremshebel, wodurch der Sicherungsclip am Bremsnocken entfällt. Jedoch gibt es auch frühe Modelle, die noch die alte Ausführung der Bremsanlage besitzen, d.h. auch hier ist ein innenliegender Bremshebel verbaut. Dies betrifft jedoch nur die KR51 und teilweise KR51/1.
Sowohl bei Vorder- und Hinterradbremse werden die Bremsbacken durch Sicherungsclips an den beiden Lagerbolzen gesichert.

Wartung der Bremsanlage
Grundsätzlich erfolgt die Reinigung der Bremstrommeln und Bremsbacken mindestens einmal im Jahr bzw. alle 1000 bis 2000 Km! Dabei wird die Bremstrommel mit Bremsenreiniger und einem sauberen, fusselfreien Tuch gründlichst gereinigt. Desweiteren sollte überprüft werden, ob der Bremsmechanismus leichtgängig ist. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte die Bremsnockenlagerung sparsam gefettet werden! Dabei darf auf keinen Fall Fett in die Bremstrommel oder auf die Bremsbeläge gelangen! Zum Schmieren eignen sich Hochleistungsfette, die für höhere Temperaturen ausgelegt sind. Außerdem wird mind. einmal im Jahr das Gewinde der Bremsstange gereinigt und leicht geölt, bzw. der Bremsbowdenzug auf Unversehrtheit und Leichtgängigkeit überprüft. Es wird empfohlen, alte DDR-Bremsbacken gegen neue zu tauschen. Dabei eignen sich vor allem Bremsbacken der Marke EBC, die die meisten Simson-Händler vorrätig haben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mit diesen Bremsbacken die besten Bremsergebnisse erzielt werden! Im Zuge der Wartung sollte auch überprüft werden, ob die Bremsbacken noch ausreichend Belag haben. Die Mindestdicke beträgt 1,5 mm (Verschleißwert Bremsendurchmesser: 123,6 mm).

Zwischenlagen - Bremsbacken abgenutzt
Lässt die Bremsleistung spürbar nach, obwohl die Bremsanlage ausreichend gewartet worden ist, liegt es meistens daran, dass die Bremsbacken stark abgenutzt sind. Sie haben die Nockenspreizgrenze je nach Fahrweise bei etwa 10 000 Km erreicht. Um nicht gleich die Bremsbacken erneueren zu müssen, gibt es Zwischenlagen aus Blech in verschiedenen Größen (1 mm / 1,5 mm / 2 mm), die auf die Bremsbackenstirnflächen gesetzt werden. Bei der Montage ist zu beachten, dass Zwischenlagen lediglich aufgesetzt werden und nicht weiter befestigt werden müssen. Sie halten sich im eingebauten Zustand von selbst. Zwischenlagen werden immer paarweise verbaut!

Alternativ können natürlich auch neue Beläge, dann allerdings ohne Zwischenlagen, eingebaut werden.

Bremse nachstellen...
... beim Vorderrad
Die Vorderradbremse wird mittels der Stellschraube am Lagerstück des Handbremshebels eingstellt. Durch verändern der Stellschraube wird die Seilzuglänge eingestellt. Das Einstellen der Bremse über den Backendurchmesser (max. 124,6 mm) erfolgt über Zwischenlagen.

... beim Hinterrad
Die Hinterradbremse wird bei innenliegendem Bremshebel über die Stellschraube des Bremsbowdenzugs am Lichtmaschinendeckel entsprechend nachgestellt. Bei Modellen mit außenliegendem Bremshebel - egal ob mit Bremsbowdenzug oder mit Gestängebremse - wird die Bremse durch verdrehen der walzenförmigen Mutter nachgestellt. Dabei ist zu beachten, dass die Mutter anschließend wieder ordnungsgemäß in die Einkerbung des Bremshebels einrastet, um ein versehentliches verstellen während der Fahrt zu verhindern. Außerdem ist es wichtig, dass der außenliegende Bremshebel an der Radnabe bei betätigter Bremse einen Winkel von ca. 90° zum Bremsgestänge oder zum Seilzug (je nach Ausführung) hat. Dies kann durch versetzen des Bremshebels um einen oder mehrere Zähne erreicht werden.

Bremse zentrieren
Über dieses Thema streiten sich die Simson-Fahrer regelmäßig! Die einen meinen, dass das zentrieren der Bremse keinerlei Wirkung erzielt bzw. gar nicht möglich ist. Die anderen meinen, dass es die Bremsleistung verbessert. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das zentrieren der Bremse bei mir schon das Bremsergebnis verbessert hat. Ich konnte dadurch auch schon das schleifen der Bremse und das "hubbeln" der Bremse beseitigen, aber wie gesagt - nicht jeder Simson-Schrauber ist der Meinung, dass das Zentrieren etwas bringt.

Das Zentrieren der Bremse ist einfach und unkompliziert. Zunächst wird die Steckachse des Rades mit der zu zentrierenden Bremse gelöst. Nun wird die Bremse vollständig betätigt und gleichzeitig wird die Steckachse des Rades wieder festgezogen. Das war's schon :-)