Du befindest Dich hier: » Flugschule » Erfahrene Piloten » Sprühdosenlackierung

Eine Sprühdosenlackierung kann unter Umständen eine günstige Alternative zu einer professionellen Lackierung durch einen Lackierer sein! Allerdings ist eine Sprühdosenlackierung immer anfälliger für Kratzer, da der Sprühdosenlack immer ein wenig weicher ist.

Überlegen Sie sich genau, ob der originale Lack nicht doch noch irgendwie zu retten ist! Ist er erst mal weg, dann gibt es kein zurück! Fahrzeuge mit Originallack werden immer seltener!

Mit dem Simson Lackiertool von unserer Partnerseite www.Simmipage.de können Sie Ihre Simson virutell lackieren:
» Simson Lackiertool

Hier ein paar meiner Ergebnisse:

Ein lackierter Kotflügel in billardgrün (nachgemischt).

Ein restaurierter Rahmen

Eine Sache vorweg - ich bin kein Lackierer, habe keine richtige Lackierkabine und gebe hier nur meine persönlichen Erfahrungen wieder. Das Ergebnis einer Sprühdosenlackierung kann gut, kann aber auch schlecht werden. Es kommt immer darauf an, wie sorgfältig gearbeitet wird! Das Ergebnis kann allerdings nicht mit einer professionellen Lackierung verglichen werden, da der Sprühlack einfach weicher ist und dementsprechend leicht beschädigt werden kann. Für die gesamten Arbeiten sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen.

Die Vorarbeiten
Das wichtigste bei einer ordentlichen und sauberen Lackierung sind die Vorarbeiten! Der alte Lack muss entfernt werden, Dellen müssen beseitigt (z.B. durch spachteln) werden und die Oberfläche des zu lackierenden Teils muss schmutz-, rost- und fettfrei sein. Für diese Arbeiten sollten mind. 2-3 Tage (beispielsweise bei einem Schwalbe-Rahmen) eingeplant werden. Der alte, vorhandene Lack und oberflächlicher Rost lassen sich gut mit einem Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine entfernen. Dabei unbedingt Atemschutzmaske und Augenschutz tragen. Zum Reinigen der Oberflächen eignet sich Bremsenreiniger. Manche Stellen lassen sich auch gut mit Sandpapier / Schleifpapier bearbeiten. Bei den Schleifarbeiten entsteht sehr viel Staub und Dreck - ich habe diese Arbeiten im Sommer im Freien auf einer großen Plane ausgeführt. Erst wenn die Oberfläche wirklich frei von Rost, Schmutz und Fett ist, kann weitergemacht werden. Oftmals lässt sich allerdings vorhandener Rost nicht vollständig entfernen. Ich habe gute Erfahrungen mit "Hammerite-Rostumwandler" zum einstreichen gemacht. Allerdings gibt es auch viele Schrauber in der Szene, die von diesem Produkt nicht überzeugt sind. Ich habe bei der Lackierung meines Rahmens den kompletten Rahmen mit Rostumwandler eingestrichen und gewartet, bis der Rost neutralisiert wurde. Bislang habe ich nur gute Erfahrungen mit dieser Methode gemacht.

Grundierung aus der Dose
Kleine Unebenheiten auf der zu lackierenden Oberfläche werden mit Grundierung ausgeglichen. Bevor mit dem Grundieren begonnen werden kann, muss die Dose ca. 2-3 Minuten geschüttelt werden. Ich habe bei meiner Lackierung Grundierung in grau verwendet. Die Grundierung aus der Dose wird im Kreuzgang aufgebracht, d.h. ein Sprühgang horizontal, und nach einer Wartezeit von mind. 10 Minuten ein Sprühgang vertikal (siehe Skizze).

Es gilt die Regel: Weniger ist mehr. Sollten sich beim Auftragen der Grundierung "Nasen" bilden, müssen Sie warten, bis die Grundierung trocken ist. Erst dann können Sie mit Schleifpapier die Nase entfernen. Anschließend muss der Bereich mit Bremsenreiniger und einem sauberen Tuch gesäubert werden! Es ist ratsam die Dose beim Betätigen des Sprühkopfes ins Leere zu halten und dann über die zu lackierende Oberfläche langsam und gleichmäßig zu wandern. Für einen Rahmen werden etwa 2-3 Dosen Grundierung benötigt.



Die Sprühgänge werden solange wiederholt, bis die Grundierung ausreichend deckt und Unebenheiten der zu lackierenden Fläche ausgleicht. Bevor mit dem Auftragen des Decklacks begonnen werden kann, sollte die Grundierung mind. 24h trocknen! Für ein optimales Ergebnis sollte eine "Lackierkabine" geschaffen werden und eine Raumtemperatur von mind. 15°C gehalten werden. Ich habe in meiner Werkstatt im Winter eine große Plane in die Ecke an zwei Wände gehängt und den Fußboden bedeckt. Dabei konnte ich allerdings nur immer eine Seite des Rahmens besprühen. Zusätzlich hatte ich auch noch einen Heizlüfter aufgestellt. Auch hier sollten Mundschutz und Augenschutz getragen werden.

Lackierung aus der Dose
Nun geht es an die Lackierung. Dabei gehen Sie im Prinzip genauso vor, wie bei der Grundierung. Auch hier muss die Sprühdose ausreichend geschüttelt werden! Es wird wieder im Kreuzgang in mehreren Schichten aufgetragen, bis die Farbe ausreichend deckt, dabei gilt wieder: Weniger ist mehr! Zuviel Farbe steht nach dem Trocknen unter Spannung und kann reißen! Zwischen den Sprühgängen ausreichend Wartezeit einplanen - immer erst nach kurzer Wartezeit die nächste Schicht auftragen. Sollten "Nasen" entstehen, muss gewartet werden, bis der Lack durchgetrocknet ist und erst dann kann mit feinem Schleifpapier die "Nase" vorsichtig entfernt werden. Bevor die Stelle mit Sprühlack ausgebessert werden kann, muss sie mit Bremsenreiniger und einem sauberen Tuch gründlich vom Schleifstaub gereinigt werden!
Die Lackierung ist nach etwa 24 Stunden getrocknet, allerdings ist sie noch sehr weich und anfällig für Kratzer! Der Lack ist erst nach mehreren Tagen bzw. Wochen wirklich ausgehärtet, daher sollten Sie die lackierten Blechteile erst nach ausreichend langer Trocknungszeit verbauen! Auf die Lackierung kann jetzt ggf noch eine Schicht Klarlack aufgetragen werden. Dieser dient als Schutzfilm für die Lackierung und macht den Lack noch strapazierfähiger. Ich habe allerdings bei meinen "Lackier-Aktionen" immer darauf verzichtet und bin der Meinung, dass es auch ohne Klarlack wunderbar funktioniert und der Lack ausreichend strapazierfähig ist. Für die Lackierung des Rahmens werden etwa 2-3 Dosen Sprühfarbe benötigt.

Kleiner Tipp: Ich habe die Farbe "Kieselgrau" für den Rahmen genommen - die Farbe kommt dem Original ziemlich nahe, wobei es bei den Rahmen keine einheitliche Farbe gab, sondern immer gestreckt und genommen wurde, was gerade da war :-) Für einen Kotflügel der Schwalbe reicht auch schon eine Dose.